Brauerei goes public

Im Zuge dieser (Entwurfs-)Übung wird im Sommersemester 2018 an der Zukunft der Ottakringer Brauerei gearbeitet. Circa 30 Studierende aus Architektur und Raumplanung suchen nach neuen und zusätzlichen Nutzungsoptionen für einen postindustriellen innerstädtischen Produktionsort, stellen ihre Ideen spekulativ in den Raum und initiieren mit künstlerischen Interventionen vor Ort den Wandel der geschichtsträchtigen Brauerei hin zu einem neuen öffentlich zugänglichen sozial und kulturell lebendigen Ort.

 

Anlass für diese Auseinandersetzung ist die geplante betriebliche und räumliche Umstrukturierung der Ottakringer Brauerei, mit der auch die Teil-Öffnung des Brauerei-Areals im Sinne einer Vernetzung mit der Nachbarschaft sowie dem umgebenden Stadtraum einhergehen soll. Im Zentrum der Übung steht in einem ersten Schritt die Erarbeitung von Visionen und Zukunftsbildern. Dabei soll gezeigt werden, welche Funktionen und Nutzungen das Areal künftig aufnehmen und wie mit freiwerdenden und neuen Raumressourcen umgegangen werden kann. In einem zweiten Schritt werden räumliche und programmatische Vorboten dieser Zukunftsvision von den Studierenden konzipiert, geplant und tatsächlich im Stadtraum umgesetzt.

Die Transformation der Ottakringer Brauerei spannt im Zuge der Lehrveranstaltung ein planerisches Interventionsfeld zwischen großmaßstäblicher Betrachtung und exemplarischer Umsetzungen auf: So machen Größe, Abgeschlossenheit und Lage im Stadtraum sowie verkehrliche/logistische Belange die Transformation zu einer eindeutig städtebaulichen Angelegenheit. Gleichzeitig verlangt solch ein Öffnungsprozess – nicht zuletzt aufgrund von komplexen Interessenslagen und divergierenden Vorstellungen eine künftige Nutzung betreffend – nach unkonventionellen Methoden, die einen frischen Blick auf eine mögliche Zukunft freigeben.

Die Interventionen, die von den Studierende umgesetzt werden, verstehen sich als Testballons. Sie werden im Stadtraum umgesetzt und stoßen den geplanten Öffnungsprozess frühzeitig an.

Die Lehrveranstaltung ist als experimentelles Format konzipiert, bei dem Studierende durch den Einsatz freier Methoden sowie den Austausch mit lokalen Akteuren aus der Praxis das eigene planerische Repertoire erweitern.