Field Trips #10 Yes to Renovation!

Yes to Renovation!

Schon seit vielen Jahren werden Neubauten vor allem als Investitionen und nicht als räumliche Ressource für Menschen gehandelt. Aufgrund von Finanzspekulation stehen in Europa Millionen von Quadratmetern leer und verfallen oder werden abgerissen und ersetzt: das betrifft sowohl Einfamilienhäuser und Wohnbauten als auch Industrie- und Büroflächen. 

Bis zum Jahr 2050 werden – geht es so weiter wie bisher – in Europa zwei Milliarden Quadratmeter bestehender Flächen durch Abriss und Neubau umgestaltet. Diese Praxis schafft soziale, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Probleme, da der Abriss meist mit dem Verlust von Wohnraum, Energie und Geschichte einhergeht. Die Europäische Parlamentarische Initiative House Europe! will 2025 Europas Aufmerksamkeit auf dieses Phänomen lenken. Sie fokussiert dabei soziale, ökologische, ökonomische und kulturelle Aspekte und leistet damit einen Beitrag zur Material- und Bauwende.

Jede studentische Dreiergruppen wählt eines der vorab definierten Projekte und entwickelt auf Basis der Aufgabenstellung ein Forschungsdesign, das klassisch-empirische und kreativ-interventionistische Methoden kombiniert. Die Expedition wird nicht nur mit einem wissenschaftlichen Bericht, sondern auch mit den ergänzenden Medien Podcast, Fotografie und journalistischer Text nachbereitet und präsentiert.

Die Lehrveranstaltung ist als Masterprojekt in der Raumplanung angelegt. Studierende der Architektur können sich die LVA als Modul anrechnen lassen (10 ECTS + freie Wahlfächer 2 ECTS)

Anmeldung in der Raumplanung (mittels Sammelanmeldung aller P3) bereits geschlossen. Anmeldungen in der Architektur erfolgt über die Pool-Anmeldung der Module!

Das Format „Field Trips“ 

Seit 2016 bieten die Field Trips den Rahmen für Masterstudierende aus Architektur und Raumplanung, eigenständige Expeditionen in unterschiedlichste europäische Städte. Für die meist sechs- bis zehntägige Feldforschung kommen experimentelle und kunstbasierte Methoden zum Einsatz. Anders als in den Jahren zuvor liegt der Fokus nun nicht mehr auf dem öffentlichen Raum, sondern der Auseinandersetzung mit dem Bestand.

Die Studierenden erarbeiten ein Forschungsdesign und schreiben einen Forschungsantrag für das Reisestipendium. Nach Bewilligung des Antrages können die Reisen gebucht und organisiert werden. Sie führen eigenständig die Feldforschung durch, werten das Material aus und produzieren abschließend ein Radiofeature/Podcast-Beitrag, einen Ausstellungsbeitrag und einen Bericht. Zudem wird es Workshops zum Thema „Radio“, “Journalismus” und „Fotografie“ geben.

Lehrinhalte

  • ein Forschungsdesign für eine (teils experimentelle) Feldforschung zum Thema Bestandsentwicklung entwerfen
  • einen Forschungsantrag schreiben und präsentieren
  • eigenständig eine Forschungsreise planen und umzusetzen
  • mit unterschiedlichen Methoden und Medien im Feld Material erheben und dieses wissenschaftlich auswerten
  • ergänzende Kommunikationsmedien (Radio/Podcast, Fotografie, Text) mit externen Inputs konzipieren lernen und umsetzen, um darüber einen wissenschaftlichen Bericht verfassen

Team:

Gastprofessur: Verena Konrad (Vorarberger Architektur Institut, HouseEurope!)

Betreuung: Madlyn Miessgang und Rudolf Scheuvens, future.lab
Tutorin: Anna Welwert

Gastprofessur

Verena Konrad ist Kunsthistorikerin mit Schwerpunkt Architektur- und Designgeschichte, Kuratorin, Autorin und Kulturmanagerin und leitet seit 2013 das Vorarlberger Architektur Institut als Kultur- Bildungsorganisation im Bereich Architektur- und Baukulturvermittlung. Sie repräsentiert die europäische Initiative HouseEurope! in Österreich.

Ablauf

Phase 1: Vorbereitung (März/April)

In der ersten Phase werden die Gruppen einen Forschungsantrag (Abgabe 30.04.) erstellen. Im dritten Termin wird eine Präsentation der Forschungsvorhaben (19.3.) stattfinden. Erst nach diesem Schritt werden die Reisen genehmigt.

Die Vorbereitungsphase schließt mit einem Forschungsantrag ab, welcher den inhaltlichen, methodischen, praktischen und finanziellen Rahmen der Expedition absteckt. Erst nach der Bewilligung des Antrages, können die finanziellen Mittel zugesagt werden.

Phase 2: Expedition (Mai)

Die Teams führen im Zeitraum 08. Mai – 27. Mai 2024 eigenständig eine sechs- bis zehntägige Expedition in die jeweilige Stadt durch. Sie beobachten, führen Gespräche, nehmen 
auf, zeichnen, spielen, intervenieren … und dokumentieren ihre Ergebnisse. 

Phase 3: Auswertung und Vermittlung (Juni)

Die Ergebnisse der Expedition werden ausgewertet und ein Bericht auf Basis des Antrags erstellt. Zudem wird ein Radiobeitrag geschnitten, Fotoelemente erstellt, ein Ausstellungsbeitrag und ein Artiekl zum Projekt verfasst.

Weitere Informationen

Die Lehrveranstaltung richtet sich an Masterstudierende der beiden Studienrichtungen Architektur und Raumplanung. Architekturstudierende können sich die LVA als Modul (10 ECTS) + freie Wahlfächer (2 ECTS) anrechnen lassen. (Eine Anrechnung im Sinne eines Moduls inklusive Ergänzungsfächer ist nicht möglich.)

In der Lehrveranstaltung wird in Gruppen (ca. 3 Studierende, gemischt Arch./Rpl) gearbeitet. Neben der Betreuung durch das LVA-Team, wird es Input zum Thema Foto, Radio und Artikel schreiben geben.

Hier geht es zur Lehrveranstaltung im TISS