Arbeitsraum Bildung – Bildungslandschaften in Bewegung
Wie können lebendige, dynamische Bildungslandschaften aufgebaut und gestaltet werden? Wie lassen sich im Rahmen von Bildungslandschaften alle Sinne bestmöglich anregen, fördern und herausfordern ohne zu überfordern und unmittelbar gefährdend zu sein? Welche gebauten Beispiele hierfür gibt es bereits, national und international? Wie und wodurch kann Lebensraum zu Bildungsraum und Bildungsraum zu Lebensraum werden? Wie kann man Schule ganzjährig und ganzheitlich denken? Wie findet partizipative Mitgestaltung und kooperative Planung sinnvoll und nachhaltig statt? Wie können wir Bildungsraum (sozial)räumlich exemplarisch aktivieren, und so in der derzeitigen schwierigen Lage einen Beitrag für ein wechselseitiges und solidarisches Miteinander leisten um mit- und voneinander zu lernen?
Diesen Fragen geht die fakultätsweite Gruppe „Arbeitsraum Bildung“ nach, welche sich im Zuge des „Parlaments der Fragen“ 2015 an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien formiert hat. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, bestehende Projekte und Initiativen im Schnittfeld zwischen Bildung, Raum und Stadt zu vernetzen. Außerdem sollen wirksame und nachhaltige Kooperationen etabliert werden, um darauf aufbauend zentrale Forschungsschwerpunkte gemeinsam zu erarbeiten und einzelne Projektvorhaben als Teil eines Lehr- und Forschungsnetzwerkes umzusetzen.
Aktuelle Schwerpunkte dieses Lehr- und Forschungsnetzwerkes sind:
• Neue Arbeitsräume in Bildungslandschaften
• Neue Lehr- und Lernformen und ihre räumliche Dimension
• Gesellschaftliche Sensibilisierung für Raumfragen
Im Jahr 2015 veranstaltete der „Arbeitsraum Bildung“ Impulsgespräche mit externen Gästen zu den Themen:
• “Bildung? Lernen ist auch nur Leben” (Nicole Lieger)
• “Makerspaces – Welche Bedeutung haben sie für Bildung” (Ingrid Fischer-Schreiber)
• “Irritationen als Voraussetzungen für Bildungsprozesse” (Manfred Blohm, Christine Heil)
Aktuell arbeitet der “Arbeitsraum Bildung” gemeinsam mit der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) an einem gemeinsamen Forschungsprojekt und Symposium mit PartnerInnen aus dem Bildungsbereich (Bundesministerium für Bildung / Wiener Stadtschulrat/ Bink / Kindergartenträger/ PädagogInnen, ArchitektInnen, ArchitekturvermittlerInnen, internationale Bildungs-ExpertInnen): Bildungslandschaften in Bewegung. Bislang getrennt erarbeitete Expertisen sollen dabei zusammengeführt, mit spezifischen bildungs- und raumrelevanten nationalen und internationalen Impulsen angereichert und transdisziplinär vernetzt werden.
Dazu fand am 24.10.2016 der Auftaktworkshop mit rund 40 ExpertInnen und AkteurInnen aus dem Bildungsbereich statt. Dabei wurden relevante Beiträge der Forschung zur Qualität von Bildungsräumen, vom Kindergarten über die Schule bis zu außerschulischen Angeboten sondiert. Ziel war es, gemeinsam Forschungsfelder und Forschungsbedarf zu identifizieren, diese am Ende des Workshops in exemplarische und konkrete Projektvorhaben zu übersetzen und die nötigen Ressourcen dafür einzuschätzen. Im Zentrum steht dabei der interdisziplinäre Ansatz zwischen Bildungswissenschaften, Architektur und Raumplanung sowie Partnern aus der Praxis (Bauträger, öffentliche Verwaltung, etc.).
Als Ergebnis des Workshops entstanden vier thematische Schwerpunkte, welche zur Ausformulierung einzelner Projektvorhaben in einzelnen Arbeitsgruppen weiter entwickelt werden.
“Labor-Lern-Raum” (Koordination: Emanuela Semlitsch, Renate Stuefer)
“Planungsphase Null” (Koordination: Christine Egeler, Renate Stuefer)
“Ganzheitliche Ansätze und Perspektiven” (Koordination: Karin Harather, Katharina Tielsch)
“Lernen von Räumen” (Koordination: Corina Binder)
Weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, jederzeit im Arbeitsraum Bildung bzw. am Lehr- und Forschungsvorhaben „Bildungslandschaften in Bewegung“ mitzuwirken!