Power to Renovation

Europa steht vor einer grundlegenden Bauwende! Angesichts von Klimakrise, Ressourcenknappheit und sozialer Ungleichheit rückt der Umgang mit dem baulichen Bestand zunehmend ins Zentrum planerischer, architektonischer und politischer Auseinandersetzungen. Vor diesem Hintergrund kämpft die europäische Bürger:inneninitiative HouseEurope! für neue EU-Gesetze, die Renovierungen und Umbauten einfacher, günstiger und sozialer machen.

Im Rahmen der Field Trips #10: Yes to Renovation! haben sich Masterstudierende der Architektur und Raumplanung mit Fragen des Bestandserhalts, des Weiterbauens und der Transformation beschäftigt. Ihre Recherchereisen führten sie nach Bordeaux, Brüssel, Kopenhagen, Madrid und Rijeka – zu Projekten und Orten, an denen sich exemplarisch zeigen lässt, welche Potenziale, Konflikte und Praktiken mit dem Bauen im Bestand verbunden sind. Die Ausstellung im Luftpavillion der TU Wien gibt Einblick in die vielfältigen Fragestellungen, Zugänge und Ergebnisse dieser Auseinandersetzung.

In dem anschließenden Vortrag und der Diskussion im Architekturzentrum Wien wird das Sanierungsvorhaben als kollektives Projekt in den Mittelpunkt gestellt, bei dem politische, rechtliche, ökonomische und architektonische Lösungen für planetarische Herausforderungen gefunden werden müssen.

PROGRAMM 25.6.2025

14:30 Ausstellung und Präsentationen
Luftpavillon TU Wien, Karlsplatz 13, Hof 2

Ergebnisse der Field Trips #10 mit Transformations­projekten aus Bordeaux, Brüssel, Kopenhagen, Madrid und Rijeka

Eröffnung: 14:30
Ausstellungsführung: 15:00 – 17:00

Weiterer Öffnungstag der Ausstellung ist am 27.06.2025 von 11:00 bis 18:00

18:00 Vortrag & Diskussion im Az W
Architekturzentrum Wien – Podium,
Museumsplatz 1, 1070 Wien

„HouseEurope! Power to Renovation“

Vortrag von Verena Konrad (vai, HouseEurope! und future.lab), Diskussion mit Nicole Büchl (wohnfonds_wien), Christine Dornaus (BIG), Daniel Fügenschuh (Bundes­kammer der ZiviltechnikerInnen) und Magdalena Lang (IG Architektur)

Moderation: Lene Benz (Az W)

AUSSTELLUNGSBEITRÄGE

 

Leonie Böhm, Laura Elisa Glatz, Anabel Neuner und Anna Rehfisch reisten zu Cité du Grand Parc nach Bordeaux

Wie verändert sich ein Viertel, wenn der Beton bleibt – die Fassaden aber glänzen? Es sind Geschichten der Transformation eines Sozialwohnbaus der bezahlbar blieb. Der Ausstellungsbeitrag zeigt einen Einblick in das Leben inmitten des Cité du Grand Parc Bordeaux. Dabei öffnet eine Bewohnerin die Tür zu ihrer Wohnung und erzählt von Alltag, Wandel und Hoffnung zwischen den Platten.

Edda Böhm, Matteo Stark, Franziska Wehle und Klara Weinhold reisten zum CIVA nach Brüssel

Identität allein bewahrt Bestandsgebäude selten vor dem Abriss, kann jedoch ihren Wert neu definieren. Doch was bedeutet „Identität“ im baulichen Kontext eigentlich? Im Ausstellungsbeitrag wird der Begriff aus Sicht verschiedener Kulturinstitutionen analysiert und Ansätze zur Umnutzung und Inszenierung von Identitäten aufgezeigt.

Cristina Alexa, Max Ganser und Viivi Huusko reisten zum COOP-Zentrum in Anderlecht nach Brüssel

Das COOP-Zentrum in Anderlecht (Brüssel) zeigt, wie Industriearchitektur zu sozialer Infrastruktur werden kann. Der Ausstellungsbeitrag untersucht Nutzung, Zugänglichkeit und Alltagstauglichkeit, mit Blick darauf, was Wien daraus für sozial orientierte Stadtentwicklung lernen kann.

Anastasia Khabarova, Hannah Speer, Jan-Christian Benk und Teodora Boneva reisten zum Frikvarteret Housing am Nordhavn in Kopenhagen

Eine alte Hafenschmiede wird zum Wohnort für sechs Familien. Sie leben hier gemeinschaftlich,
eigenständig – abgeschirmt vom Getöse der Stadt und doch mittendrin. Im Rahmen des Beitrags wird untersucht, wie die Umnutzung dieses Gebäudes zur sozialen und räumlichen Integration im neuen Stadtteil Nordhavn in Kopenhagen beiträgt – und was das über den Wandel der Stadt erzählt.

Laura Sandner, Elisabeth Schröer und Michele Siladji reisten zum Matadero nach Madrid

Ein ehemaliger Schlachthof, ein Kulturareal im Wandel: Die Akte Matadero erforscht stadtpolitische Dynamiken zwischen Kulturproduktion, öffentlichen Interessen, Governance-Strukturen und ökonomischen Nutzungsstrategien. Im Fokus: die temporäre Nutzung durch die Red Bull Music Academy sowie der heutige Leerstand des genutzten Raumes.

Angelika Bauer, Anja Berlinger, Lucienne Trummer und Valentina Gruber reisten zum Benčić-Komplex nach Rijeka

Der Beitrag beschäftigt sich mit der kulturellen Transformation Rijekas und verbindet dabei verschiedene Perspektiven der Industrie und Kultur. Ein Höhepunkt der Entwicklung von der Schwerindustrie zur Kulturwirtschaft in Rijeka war die Ernennung zur europäischen Kulturhauptstadt 2020. Im Zuge dessen wurde die Revitalisierung des Benčić-Komplex in die Wege geleitet, die ebenfalls einen zentralen Punkt in dem Ausstellungsbeitrag darstellt.

 

 

Die Ankündigung finden im Rahmen der Lehrveranstaltung „Field Trips #10 Yes to Renovation“ statt.

Seit 2016 bieten die Field Trips den Rahmen für Masterstudierende aus Architektur und Raumplanung eigenständige Expeditionen in unterschiedlichste europäische Städte. Für die meist sechs- bis zehntägige Feldforschung kommen experimentelle und kunstbasierte Methoden zum Einsatz. Der Fokus in diesem Semester liegt auf der Transformation des Bestands. Gefördert wird die Lehrveranstaltung durch die Immobilien Privatstiftung.

Betreuung
Verena Konrad (Gastprofessrin),
Madlyn Miessgang und Anna Welwert

Studierende
Cristina Alexa, Angelika Bauer, Jan-Christian Benk, Anja Berlinger, Edda Böhm, Leonie Böhm, Teodora Boneva, Max Ganser, Laura Elisa Glatz, Valentina Gruber, Viivi Huusko, Anastasia Khabarova, Anabel Neuner, Anna Rehfisch, Laura Sandner, Elisabeth Schröer, Michele Siladji, Hannah Speer, Matteo Stark, Lucienne Trummer, Franziska Wehle und Klara Weinhold

Kooperation
Organisation, Inhalt und Abwicklung des Vortrags und der Diskussionsveranstaltung liegt in der Verantwortung des  Architekturzentrums Wien. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: www.azw.at/de/termin/power-to-renovation/Vortrag

Titelbild
Edda Böhm

Grafik und Satz
Madlyn Miessgang und Nico Schleicher,
future.lab der TU Wien

Weitere Informationen dazu finden Sie auf
futurelab.tuwien.ac.at und www.azw.at.