Räumliche Entwicklungsplanung Hernals - Transformation im Bestand
Titel
Räumliche Entwicklungsplanung Hernals - Transformation im Bestand
Lehrende
Emilia Bruck, Lena Hohenkamp, Rudolf Scheuvens
Forschungsbereich
Forschungsbereich Örtliche Raumplanung (Institut für Raumplanung)
Studienrichtung:
033 240 Bachelor Raumplanung
LVA-Typ:
PR
ECTS:
12.0
Beschreibung
Hernals: Ein Bezirk zwischen Dorf und Stadt In Hernals treffen alte Dorfkerne auf lebendige Gründerzeitviertel, vielbefahrende Hauptverkehrsstraßen auf enge Gassen, Einkaufszentren auf Naherholungsgebiete. Verschiedene Perioden und Ideologien des Städtebaus – von dichten gründerzeitlichen Blockstrukturen, über Zeilenbauten der der Nachkriegszeit, Wohnhöfen der Zwischenkriegszeit bis hin zu Streckhöfen – haben ihre Spuren hinterlassen.
Impulse für die Bestandsstadt Der überwiegende Anteil unserer Stadt von morgen ist bereits gebaut. Ein strategischer Umgang mit dem Bestand ist daher von besonderer Wichtigkeit. Gestiegene Ansprüche an den Wohnraum und dessen Umgebung, den anhaltenden Wandel der Arbeits- und Produktionsverhältnisse wie auch ein sich stetig veränderndes Mobilitätsverhalten führen zu kontinuierlichen Transformationsprozessen. Diese müssen vor dem Hintergrund der Klimakrise sowie steigenden Einwohner*innenzahlen nachhaltig gestaltet werden. Der Ausbau der U5 in Richtung Hernals wird in den nächsten Jahren zusätzliche Impulse für die Entwicklung des Bezirks bringen. All dies bietet Anlass, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie diese Entwicklungen qualitätsvoll gesteuert werden können, wie sich Alt und Neu verbinden lassen und wie die Bestandsstadt in Transformationsprozesse einbezogen werden kann.
Stadt im Klimawandel Besonders in Anbetracht der Klimakrise und deren dramatischen Folgen gilt es, neue Perspektiven für den Stadtteil zu entwickeln. Die Stadt Wien hat die Vision, bis 2040 klimaneutral zu sein. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Stadtplanung? Was bedeutet dies für Hernals? Da in den gründerzeitlichen Quartieren Grünflächen unterrepräsentiert sind, ergeben sich u.a. Fragen der Transformation bestehender Straßenräume und der Verbesserung des Mikroklimas. Da besonders „heiße“ und dichte Stadtteile wie Hernals häufig von einem relativ niedrigen sozio-ökonomischem Status geprägt sind, muss außerdem die Frage der Klimagerechtigkeit und sozial-ökologischen Transformation im Vordergrund stehen.
Ein Bild für das große Ganze Diese außergewöhnliche Planungsaufgabe bedarf außergewöhnlicher Prozesse der Auseinandersetzung und Entwicklungskonzeption. Daher soll dieser Raum möglichst umfassend in seinen siedlungsstrukturellen, funktionellen, historischen, wirtschaftlichen, ökologischen und identitätsstiftenden Aspekten begriffen werden. Forschend, fragend, neugierig und unvoreingenommen werden in einem offenen Prozess Fragestellungen formuliert und Szenarien erstellt, um darauf aufbauend aussagekräftige Positionen und Konzepte zu entwickeln, die einen Umgang mit diesem komplexen Raum vorschlagen. Aufgabe des Projekts 2 wird es sein, ein integriertes Stadtteilentwicklungskonzept mit klarem Fokus auf Aspekte des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung zu erstellen, aus dem sich auch Zielsetzungen zur Siedlungs- und Wirtschaftsstandortentwicklung, zu Fragen der Mobilität und des sozialen Zusammenhalts ableiten lassen. Es müssen Bilder generiert werden, die es vermögen, diese Zusammenhänge neu zu verhandeln – letztlich braucht es ein Verständnis für das große Ganze.