Field Trips in Public Space 2020 - Big Things: Öffentlicher Raum im Wohnungsbau der 60er und 70er Jahre

Herausgeberin
Technische Universität Wien | Fakultät für Architektur und Raumplanung | future.lab
Konzept und Redaktion
Jerome Becker, Maren Harnack, Madlyn Miessgang, Jakob Pesendorfer
Beiträge
Simon Berger, David Djuric, Denise Goff, Gabriela Goranova-Banovic, Katharina Greiner, Larissa Hollub, Ivan Jokic, Lea Kavvasiadi, Tobias Koch, Nikos Kouklakis, loana Morariu, Elio Pescatore, Viola Rösch, Claudia Schaefers, Martin Schwemberger
Grafische Gestaltung
Jakob Pesendorfer
Druck
Gröbner Druckgesellschaft m.b.H.

Field Trips in Public Space 2020. BIG THINGS

Im Rahmen der fünften Ausgabe der Field Trips wurde der Fokus auf die öffentlichen Räume in Wohnbauten der Nachkriegsmoderne gelegt. Die ausgewählten Siedlungen zeichnen sich in erster Linie durch ihre Größe aus. Neben den architektonischen und städtebaulichen Eigenheiten dieser Planungsareale, wurden auch die jeweiligen wohnbaupolitischen und bodenpolitischen Entwicklungen thematisiert.

Bezogen auf den thematischen Fokus der Field Trips in Public Space 2020 schreibt Gastprofessorin Maren Harnack:

Die Siedlungen der 1960er und 1970er Jahre sind die sichtbaren Zeugnisse eines Sozialstaats, der heute wie eine ferne Utopie erscheint. Sie waren als vollwertige Umgebungen geplant, die ihren Bewohner*innen nicht nur ein gesundes, sondern auch ein sozial und kulturell befriedigendes Umfeld bie-ten sollten. Die jüngeren Diskussionen um die Qualitäten der Siedlungen – Möglichkeiten der Aneignung, individuelle Lebensgestaltung, soziale Prob-leme und gestalterische Defizite – blenden dies weitgehend aus und unter-stellen, dass sie für die meisten Ihrer Bewohner*innen heute kaum mehr sind als praktische Schlafstätten. Diese Siedlungen zeichnen sich durch ein differenziertes Angebot von Frei-räumen und Räumen für die Gemeinschaft aus, das programmatisch be-gründet war und die Gestaltung der Siedlungen auf allen Maßstabsebenen durchzieht. Während sie in der aktuellen Städtebau-Diskussion oft als „un-definiert“ bezeichnet und eher negativ gesehen werden, können sie unter zunehmend neoliberalen Marktbedingungen dringend nötige Orte der Aushandlung und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sein, die wir uns in neuen Siedlungen leider nur noch selten leisten.

Mehr Informationen zum Format der Field Trips 
Gedruckte Exemplare der Publikation können per Mail bestellt werden: jakob.pesendorfer@tuwien.ac.at