OPENmarx

Anfang Oktober 2015 zog das Mobile Stadtlabor vom Karlsplatz nach Neu Marx. Als Standort dient eine Fläche unmittelbar angrenzend an die Marx Halle. Mit der Übersiedelung des Mobilen Stadtlabors an den neuen Standort, wurde die Initialzündung für eine offene Bildungslandschaft gesetzt und damit der Entwicklungsprozess hin zu OPENmarx eingeleitet. Gegenstand dieses Vorhabens war die bauliche Erweiterung des Umfeldes des Mobilen Stadtlabors sowie die programmatische Erweiterung im Sinne des Aufbaus neuer Kooperationen und der Setzung inhaltlicher und diskursiver Schwerpunkte. Mit OPENmarx wurde Universität im Sinne eines offenen und aktivierenden, eines vernetzenden und intergrierenden Zugangs zu Bildung gelebt.

OPENmarx entstand als Zwischennutzung am Areal des ehemaligen Zentralviehmarktes im Wiener Stadterweiterungsgebiet Neu Marx. Als Basisstation und Ausgangspunkt für das Weiterbauen auf der 40.000m² großen Brachfläche, diente das Mobile Stadtlabor. Dieses wurde bereits 2012 für die Plattform future.lab der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien von Studierenden des design.build Studio der TU Wien entworfen und war zunächst am Karlsplatz verortet.

Im Zuge des Vorhabens OPENmarx sollte ein Ort entstehen, der für unterschiedlichste Aktivitäten, AkteurInnen und Nutzungen in den Bereichen (Weiter-)Bildung, Forschung, Gemeinwesen und Nachbarschaft genutzt werden könnte. Der Austausch und die Begegnung zwischen geflüchteten Menschen, in OPENmarx aktiven Personen (Studierende und Lehrende, NGOs, Privatpersonen) und der lokalen Bevölkerung spielten hierbei von Anfang an eine wichtige Rolle.

Im Kontext Lehre war das Mobile Stadtlabor gemeinsamer Arbeits- und Präsentationsraum für Lehrveranstaltungen, für Studierende und DiplomandInnen. Darüber hinaus wurde das Labor als Ort des Austausches und des Diskurses für Workshops, Vorträge, Ausstellungen, Filmabende und diverse andere Veranstaltungen genutzt. Das Mobile Stadtlabor richtete sich als Infrastrukturangebot an all jene, die die Prinzipien von OPENmarx teilen und den Ort im Sinne einer offenen Bildungslandschaft, im Sinne von Niederschwelligkeit, offener Kommunikation und Austausch mitentwickelten.

OPENmarx – Gesamtkonzept und bauliche Umsetzung

Unter der Überschrift OPENmarx wurde in den letzten Jahren ein ungewöhnlicher und temporärer Ort geschaffen, der sich im weitesten Sinne einer niederschwelligen, unkonventionellen und vor allem experimentellen Wissensproduktion und Wissensweitergabe widmete. Im Sinne eines wechselseitigen Wissens- und Kulturtransfers zwischen den unterschiedlichen Nutzer*innen – von Flüchtlingen, über Studierende und Lehrende, bis hin zu Menschen, die den Standort als Arbeitsstätte nutzten, der lokalen Bevölkerung der umliegenden Stadtteile sowie interessierten Menschen aus ganz Wien – entstand ein Ort der Begegnung und des Austausches. Eine unkonventionelle Bildungslandschaft, in der Wissens- und Kulturtransfers zwischen Vertreter*innen von Universitäten, Anrainer*innen, geflüchteten Menschen sowie Initiativen und NGOs aus den Bereichen Gemeinwesen, Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe in unterschiedlichsten Formaten stattfindeten. Hier wurde gemeinsam gebaut und repariert, gelernt, geforscht, diskutiert, musiziert, gespielt, gegärtnert, gekocht und gegessen.

OPENmarx ist ein Projekt vom future.lab und von design built studio an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien und besteht aus dem Mobilen Stadtlabor im Kern, ergänzt durch weitere Mobile, die im Rahmen von Studio DISPLACED erweitert wurden.

Mit September 2020 zog das Mobile Stadtlabor nach St. Pölten in den Sonnenpark und wird nun vom Kunst-und Kulturverein La Musique Et Sun (LAMES) betreut.

Konzeption und Transformation, Aufbau und Übersiedelung
Studierenden der Architektur im Rahmen mehrerer Lehrveranstaltungen
Betreuung studio DISPLACED
Peter Fattinger (Wohnbau und Entwerfen, TU Wien), Karin Harather (Kunst und Gestalten 1, TU Wien)
Standorte
Neu Marx
Projektbetreuung zwischen 2016 und 2020
future.lab: Martina Soi Gunelas, Madlyn Miessgang, Teresa-Elisa Morandini, Astrid Strak