Symposium: Leistbares Wohnen, leistbare Stadt
Mini-Symposium
Leistbares Wohnen, leistbare Stadt
FOB Soziologie & Research Center for New Social Housing, TU Wien
19. Jänner 2023, 9–13Uhr
TU Wien, Karlsgasse 11, Seminarraum EBEG-03 (Hochparterre)
Organisation: Simon Güntner, Gerald Kössl und Judith M. Lehner
Was kann ich mir eigentlich noch leisten? Diese Frage stellen sich zunehmend auch Menschen, die bislang keine finanziellen Sorgen hatten. Mit Inflation und Energiekrise zeichnet sich ein dramatischer Anstieg an Armut ab. Schon seit einigen Jahren allerdings diagnostizieren Sozialstudien eine „Abstiegsgesellschaft“, zunehmende soziale Spaltung und das Ende der Mittelschicht. Insbesondere im Wohnen zeigt sich die Frage der Leistbarkeit besonders deutlich
Im Rahmen des Symposiums betrachten lokale Expert:innen, Wissenschaftler:innen und Studierende der TU Wien die aktuelle soziale Situation in Wien und nehmen auch städtische Strategien rund um das Wohnen und den Wohnbau in den Blick, die darauf zielen, die Stadt auch für geringe Einkommen leistbar zu halten.
Ablauf/Programm
9:00 Begrüßung und Einleitung, Simon Güntner, Judith M. Lehner (TU Wien)
9:15-10:45 Session 1 Strategien für eine leistbare Stadt
- Kurzinputs von Studierenden, Institutionen und Expert:innen
- Posterpräsentationen Studierende: Kommunale Leistbarkeitspolitik, Commons, Lebenslagenübersicht
- Gudrun Steinmann, Finanzbildung, Schuldnerberatung Wien
- Christina Lenart und Barbara Unterlerchner, Grundlagen & Innovation, neunerhaus
- Diskussion
10:45-11:00 Pause
11:00-12:45 Session 2 Leistbarkeit im Wohnen
- Kurzinputs von Studierenden, Institutionen und Expert:innen
- Posterpräsentationen Studierende: Delogierungsprävention und Wohnkostenbelastung
- Bernd Rießland, GBV: Preisbildungslogik im Wohnbau
- Gottfried Lamers, Klimaministerium, Förderinstrumente für innovative Klima- und Energietechnologien
- Diskussion
12:45 Ausblick
Poster der Studierenden
Delogierungsprävention: Was passiert, wenn ich mir meine Miete nicht mehr leisten kann?
Im Rahmen des Mappings zum Thema Delogierungsprävention haben wir uns damit beschäftigt, was es heißt sich die Miete nicht mehr leisten zu können, was es bedeutet delogiert zu werden und wie es soweit kommen kann und welche Unterstützungsangebote (finanzielle sowie auch Beratung) es bei drohendem Wohnungsverlust in Wien gibt. Weiters wird dargestellt welche Angebote für wohnungslos geworden Personen existieren und wo diese in der Stadt verortet sind. Ein Plakat veranschaulicht die zunehmende Problematik von nicht leistbarem Wohnraum und den Ursachen für ebendies, während das zweite Plakat den Weg von der nicht mehr leistbaren Wohnung bis zur Wohnungslosigkeit skizziert.
(Nina Lobnig, Eileen Stephan, Oliver Stöckigt)
Wohnkostenbelastung in Wien
WIEN – Der Ursprung des sozialen Wohnungsbaus & die Stadt mit der höchsten Lebensqualität? WIEN- Der Ursprung des sozialen Wohnungsbaus und die Stadt mit der höchsten Lebensqualität?
Doch mit wenig zur Verfügung stehenden Flächen, steigenden Energie- und Mietpreisen sowie stagnierenden Einkommen ist auch Wien von Wohnkostenbelastung betroffen – Tendenz steigend.
Ab wann spricht man denn von einer Wohnkostenüberbelastung? Wie steht Wien im Vergleich zu anderen europäischen Städten? Wo sind die Menschen am meisten in Wien von Wohnkostenbelastung betroffen und welche Personengruppen trifft es besonders stark?
Die Zahlen und Fakten erfahren Sie hier.
(Sophie Hauller, Stine Janning, Vanessa Kobras, Emilia Mehrgans)
Kommunale Leistbarkeitspolitik
In Österreich sind viele Bereiche nach wie vor in der öffentlichen Hand - welche Möglichkeiten bietet das der Stadt Wien als Kommune, um das Leben des Einzelnen leistbarer zu gestalten? Welche Bereiche der Daseinsvorsorge fallen den Kommunen zu? Wie finanzieren Kommunen soziale Infrastruktur? Welche Rolle spielen gemeinnützige Vereine? Wie sieht es in anderen Ländern Europas aus? Auf all diese Fragen wollten wir Antworten finden.
(Elena Freisleben, Laura Sandner und Lara Seel)
Leistbarkeit durch Commons
(Jasmin Kunze & Mathis Lepel)
Lebenslagenkonzept
Auf unseren Plakaten zeigen wir wie viel Geld der durchschnittliche österreichische Haushalt, wofür im Monat ausgibt. Daneben werden exemplarisch verschiedene Haushaltstypen anhand eines Vergleichsmerkmals gegenübergestellt. Abschließend wird auf die jüngsten Preissteigerungen von Alltagsprodukten und die Entwicklung der Inflation in Österreich eingegangen. Neben der Erkenntnis, dass das Leben in Österreich grundsätzlich für alle teurer wird, zeigen die Darstellungen auch, dass marginalisierte Gruppen in Relation zum Haushaltseinkommen oftmals deutlich mehr für die Befriedigung von Grundbedürfnissen, wie Essen und Trinken oder Wohnen, zahlen müssen. Auch das Lebenslagenkonzept, das auf Überlegungen Otto Neuraths beruht, stellt die Frage in den Vordergrund, wofür Menschen ihr Geld ausgeben. Dem gegenüber steht der Ressourcenansatz, der sich vor allem damit beschäftigt wie viel Geld Menschen zur Verfügung steht.
(Neele Feil, Philine Louc Niemeier, Jakob Fechler)